Freitag, 4. Februar 2011

Ich krieg die Krise, oder: Wie Griechenland seine Schulden bezahlen will

Was würdet Ihr sagen, wenn viele Jahre, nachdem Ihr Eure kleine 1-Mann Firma wieder an den Haken gehängt habt, sprich: mit Hilfe Eures Steuerberaters alle Bücher geschlossen habt, plötzlich ein Wisch vom Finanzamt ins Haus flattert, in dem freundlich darauf hingewiesen wird, dass Ihr dem Fiskus noch allerhand Geld schuldet?

Ich jedenfalls bekam beinahe einen Herzinfarkt. Leise stöhnend sank ich in den nächsten Sessel, fächelte mir Luft zu und klapperte mit den Augenlidern, um mich wieder zu beruhigen. Mein Herz raste und stolperte und beinahe... Aber dann hatte ich mich wieder im Griff, suchte die Nummer von meinem Steuerberater heraus und rief ihn an.
Diesem guten Mann habe ich es zu verdanken, dass ich nicht kriminell geworden bin, denn mir war vor dem Telefongespräch mit ihm echt der Gedanke durch den Kopf gegangen, den damaligen Wirtschaftsminister um einen Kopf kürzer zu machen.

Wie konnte dieser und sein Ministerium es nur wagen, mich, als brave, ehrliche, deutsche Steuerzahlerin in Griechenland, zu verdächtigen, noch Geld zu schulden?
Ich hatte ein kleines Büro gehabt, vier Jahre vorher, welches nach einem Jahr wegen mangelnder Aufträge leider wieder geschlossen werden musste. Meine Bücher waren in Ordnung, alle Abgaben getan, und wurden ohne irgendein Problem geschlossen. Ich schlief ruhig, bis zu dem besagten Tag, an dem mir beinah das Herz stehenblieb vor Ärger.

Also, mein Steuerberater beschwichtigte mich und riet mir dringend davon ab, meine kriminelle Tat zu begehen. Er erklärte mir, dass das Ministerium nichts gegen mich persönlich habe, sondern das solche Wische jedem ehemaligen Selbständigen ins Haus geflattert kämen. Ich dachte, mich hauts vom Stuhl: In Griechenland wird jeder Selbständige vom Ministerium verdächtigt, die Hälfte seiner Einnahmen nicht zu versteuern! Man geht davon aus, dass derjenige, der Dreck am Stecken hat, nicht will, dass seine Bücher nochmal geprüft werden, und so die auf dem Wisch angegebene Summe anstandslos zahlt!
Also wird er eigentlich zum Schmiergeld zahlen an den Staat aufgerufen, damit niemand seine Bücher prüft! Dann frage ich mich aber, warum die Prüfung nicht beim Schliessen der Firma stattfindet? Warum man drei Jahre danach die Leute mit der Verdächtigung unter die Erde bringen will?

Na, ich jedenfalls habe es überlebt. Auch habe ich auf Anraten des Steuerberaters nicht auf den Wisch reagiert. Aber... ob ich da nächste Mal wieder so ehrlich und vertrauensvoll sein werde.... Dorothea H.

Etwas verspätet, aber dennoch, weil naechstes Jahr wieder aktuell: Sommerferien

Ja, da sind sie wieder, die alljährlichen Sommerferien!
Griechische Kinder haben's gut: 3 ganze, fette Monate Schulferien vom 15 Juni bis ungefähr zum 15 August. Jedes Kind (und viele Eltern) warten das ganze Jahr drauf, dass endlich wieder die Schule schliesst und der ganze Stress zu Ende ist. Ausserdem ist es natürlich auch dermassen heiss, dass man garnicht anders kann.
Im Sommer sollte man seinen ganzen Tagesplan ändern: Am Besten man steht so um 6 Uhr auf, arbeitet bis um 10, erledigt dann andere Sachen, die einen nicht so ins Schwitzen kommen lassen, wie z.B. einkaufen. Dann nach einem Salat legt man sich zur Siesta unter einen Baum, bis so um 4 Uhr, dann Kaffeetrinken und wieder ran an die Arbeit bis um 9 Uhr abens.
Wie gesagt, so sollte es eigentlich sein. Seit es aber Klimaanlagen gibt, ist das natürlich nicht mehr so. Die Kinder also haben Schulferien, und bei den Eltern läuft alles wie auch im Winter. Manch einer von Euch wird sich vielleicht fragen, wie das dann funktioniert, Eltern in der Arbeit und Kinder zu Hause?
Also Urlaub mit Kindern und für Kinder auf griechisch läuft folgendermassen:

1. Mutter arbeitet den ganzen Sommer, ausser 2 Wochen.
2. Vater arbeitet den ganzen Sommer, ausser 2 Wochen.
3. Leider überschneiden sich die beiden Zeitabschnitte oft nur ca. 1 Woche lang.

Aber:
Zum Glück gibts ja die Grosseltern, Tanten und Onkel...
Und zum Glück haben fast alle Athen-Griechen noch ein Dorf...
Und zum Glück haben sich viele, die kein Dorf haben, ein Wochenendhaus in der Nähe von Athen gebaut...

Also wird ein strategischer KindimSommerUnterbringungsPlan ausgearbeitet. Thanasaki (fast 11 Jahre alt) hat bis Ende Juni (also ungefähr 2 Wochen) noch verschiedene Sachen zur Beschäftigung, wie Englisch in der Sprachschule, Gitarrenunterricht und Prüfung in der Musikschule, Theateraufführung. Dort bringt ihn die Oma hin und holt ihn ab. Den Rest des Tages spielt er Nintendo, sieht fern und streitet sich mit seiner Schwester, ca. 13 Jahre alt, die auch auf ihn aufpassen soll, sich aber lieber im Internet rumtreibt.
Anfang Juli teilt sich die Familie und Thanasaki geht für 2 Wochen zur Tante (Hausfrau natürlich) und spielt mit seinem Cousin, der im selben Alter ist, jedoch Einzelkind. Elenitsa, seine Schwester, bleibt daheim, weil sie sich bei einer Sportfreizeit angemeldet hat (und es vorzieht, sich mal ein paar Tage nicht mit Thanasaki zu streiten). Nach 2 Wochen bringt die Tante ihren Neffen wieder zurück, und die Familie fährt 1 Woche zusammen in Urlaub nach Kreta.
Danach???
Danach fährt der Vater allein mit den Kindern auf die Heimatinsel der Familie seiner Frau (wenn das Haus von Tante Irini nicht von anderen Familienmitgliedern besetzt ist.

So geht das Ganze, bis die Schule (dem Himmel sei dank) wieder anfängt, die berufstätige Eltern wissen ihre Kinder wieder wohlbehütet in der Schule, Tanten atmen auf, weil das Haus mal wieder einige Stunden einigermassen aufgeräumt aussieht und sie auch mal wieder was anderes machen können, als andrer Leute Kinder hüten.
Oma und Opa können endlich ihren Kuraufenthalt geniessen (wenn der jetzt langsam einsetzende Regen dem keinen Strich durch die Rechnung macht).
Alles läuft wieder wie geschmiert, bis... ja bis die erste Woche Schule zu Ende ist, und der Hausaufgabenstress wieder anfängt!!!
Ach... wann kommt denn endlich der Urlaub wieder!!!

Ab jetzt gibt es wieder neue Photos!

Hurra, ich kann wieder Photos machen! Ich warte nur auf einen schönen, sonnigen Tag, denn momentan regnet es in Strömen!

Donnerstag, 3. Februar 2011

Adventure Park Malakasa


Letztens waren Cousin und Cousine meines Sohnes zu Besuch. Nachdem sie sich ein
paar Tage im Garten ausgetobt hatten, kündigten sie mir eines Morgens an, sie wollten unbedingt den Adventure Park in Malakasa besuchen. Gesagt, getan, denn als Tante muss man sich schon bemühen, seine anspruchsvollen Gäste zu unterhalten. Der Adventure Park ist für alle großen und kleinen Kletteraffen das Non plus Ultra: hoch in den Bäumen, mehrfach gesichert, klettert man über wackelige Balken, Netze entlang, durch aufgehängte Holztonnen und balanziert über Drahtseile. An vielen Stellen setzt man eine Rolle, die man immer bei sich trägt, auf das Seil und fährt wie auf einer Seilbahn zwischen den Kiefern hin und her. Für jede Größe gibt es einen anderen Parcour und auch die Kleinsten (so ab fünf Jahren) amüsieren sich blendend. Der Eintritt betrug letztes Jahr für diejenigen, die klettern, 18 - 20 Euro. Für alle anderen kostet der Eintritt 3 Euro. Darin ist auch eine Getränkemarke enthalten.

Bevor man das Klettern anfängt, macht man einen Schnellkurs mit, in dem man lernt, wie man sich sichern muß. Begleiter, die sich nicht von Baum zu Baum schwingen wollen, setzen sich in den Schatten der Kiefern und genießen deren Duft. Später dann, wenn sich die Kinder ausgetobt haben, geht es dann sicher noch zum Bogenschiessen. Unter Anleitung kann man lernen, seine Pfeile mitten ins Ziel zu schießen. Auch gibt es ein riesiges Trampolin, auf dem man in den blauen Himmel katapultiert wird, natürlich abgesichert.

Man kommt zum Kletterpark von Athen aus mit Auto, Bus oder Bahn. Mit dem Auto gehts in Richtung Markopoulos von der Autobahn Athen - Lamia ab (ca. 1 Std. von Athen), der Bus fährt am Areos-Platz ungefähr jede zweite gerade Stunde ab. Man fährt Richtung Oropos über Malakasa, und kann direkt am Adventure Park aussteigen. Geöffnet ist der Adventure Park in Malakasa von Mittwoch bis Sonntag von 10 Uhr bis Sonnenuntergang.

Freitag, 10. September 2010

Käsebällchen aus dem Ofen

Vielleicht entwickele ich mich ja doch zu einem Meisterkoch:

Das Rezept ist von der griechischen Seite www.sintagespareas.gr/ und ist echt
köstlich und sehr einfach.

Man braucht:
300 g selbstaufgehendes Mehl (farine up)
1 1/2 Tassen dicker, griechischer Joghurt (straggisto)
250 g geriebener Gouda oder Milner oder so was Ähnliches
1/2 Tasse Olivenöl
10 Scheiben Putenwurst für Tost, kleingeschnitten
Origano
Dill
Pfeffer
Salz, wenn der Käse nicht so salzig war

Nun wirft man das Ganze in eine Schüssel,
rührt gut um,
formt, so gut es geht, kleine Bällchen aus dem Teig
und legt diese auf ein gefettetes Blech
30 min lang bei 180 ° Celsius, Ober-und Unterhitze.

Fertig!
Lasst es Euch schmecken!

Nein, Photos habe ich keine, mein Fotoapparat ist doch ausgeflogen!!!

Zum Glück habe ich noch einige Photos im Computer, damit der Blog nicht so leer ausschaut!

Olivenbäume